In Nord-Gorkha, ganz in der Nähe des Epizentrums des ersten Bebens am 25. April 2015, hatte PHASE Austria von 2012 bis 2014 in sechs VDCs (Village Development Committees) ein Kinderrechte-Projekt, das von der Stadt Wien kofinanziert wurde. PHASE Nepal ist dort weiterhin aktiv, betreibt etwa einen Gesundheitsposten mit zwei Mitarbeiterinnen, führt Lehrer*innenfortbildungen durch, und unterstützt die lokale Bevölkerung in der Verbesserung der landwirtschaftlichen Erträge und bei der Einführung neuer Feldfrüchte. Nach dem Erdbeben wurde Manbu selbstverständlich auch mit Hilfsgütern versorgt.
Das VDC Manbu ist eine der vielen nepalesischen Gemeinden in den „Hügeln“, die aus mehreren auf einem Hang verstreuten Dörfern besteht, die sich auf ca. 1000 Höhenmeter verteilen. Von Kathmandu aus braucht man etwa 9 Stunden, um das Straßenende zu erreichen, von dort aus geht es zu Fuß drei bis vier Stunden steil bergauf in das Dorf, in dem die PHASE Outreach Clinic, der Gesundheitsposten liegt. Das Gebäude wurde beim Erdbeben völlig zerstört – eine unserer Mitarbeiterinnen wurde verschüttet, blieb aber zum Glück durch einen Deckenbalken geschützt fast unverletzt. Heute, über ein Jahr nach dem Beben, ist der Gesundheitsposten weiterhin in einem Übergangsgebäude aus Wellblech untergebracht.
Eines der Probleme, die das Erdbeben verursacht hat, ist das Versiegen von Quellen und dadurch der Wasserstellen in den Dörfern. In Manbu hat eine lokale NGO bereits neue Wasserstellen gebaut, viele andere Dörfer kämpfen noch mit dem Problem, und die Menschen müssen Trinkwasser von weit entfernten Quellen holen – die häufig auch verunreinigt sind und dadurch das Krankheitsrisiko erhöhen.