Die Situation von Menschen mit Behinderungen ist vor allem im ländlichen Nepal enorm schwierig und von geographischen und physischen Herausforderungen ebenso geprägt wie von gesellschaftlicher Ausgrenzung. Ein spezifisches Angebot für Menschen mit Behinderungen, etwa Physiotherapie, ist in der staatlichen Primärgesundheitsversorgung nicht vorgesehen. Zusätzlich sind Menschen mit Behinderungen wegen Hürden im Schulzugang mit größerer Wahrscheinlichkeit Analphabet*innen und werden häufig von existierenden staatlichen Unterstützungsleistungen nicht erreicht.
Im geplanten Programm soll daher durch Anstellung einer Physiotherapeutin/eines Physiotherapeuten im Projektgebiet eine mobile Versorgung von Menschen mit Behinderungen mit physiotherapeutischer Behandlung und Beratung gewährleistet werden. Diese Person wird in Zusammenarbeit mit Projektpersonal von PHASE Nepal, das schon längere Zeit im Projektgebiet arbeitet (Auxiliary Nurse Midwife, Health Supervisor, Landwirtschaftstechniker*in), ein Programm umsetzen, um die Lebensumstände der Menschen mit Behinderung nachhaltig zu verbessern.
Neben dem physiotherapeutischen Angebot, das auch die Beratung von Familienmitgliedern/ Pflegepersonen umfasst (z.B. richtige Lagerung, Mobilisierung etc.) soll das Projekt vor allem allen geschätzt 550 Menschen mit Behinderung im Projektgebiet individuelle Beratung und Unterstützung dabei bieten, staatliche Leistungen (u.a. Geldtransfers) in Anspruch zu nehmen.
Zudem sollen insgesamt 40 Menschen mit Behinderung ihren Bedürfnissen entsprechend Mobilitätshilfen oder andere Hilfsmittel (Hörgeräte, Brillen etc.) erhalten; bei 25 Menschen mit Behinderung soll die Wohnumgebung barrierefrei umgestaltet werden; 15 Kinder mit Behinderung soll der Schulzugang durch materielle Unterstützung ermöglicht werden; und 50 Menschen mit Behinderungen sollen durch materielle Unterstützung und Ausbildung z.B. in der Pilzzucht die Möglichkeit erhalten, ein dringend benötigtes Zusatzeinkommen zu erwirtschaften.
Insbesondere die Aktivität im Bereich der Erwerbschancen stellt einen enorm wichtigen gesundheitlichen Aspekt dar, da Menschen mit Behinderungen in dieser ohnehin armen und benachteiligten Region extrem benachteiligt sind und häufig unter Mangel- und Unterernährung leiden und wegen der verbreiteten Diskriminierung und Isolierung psychische Probleme haben. Ihr Empowerment durch die Chance, selbst ihren Unterhalt zu verdienen, steht unter dem Zeichen der psychischen und physischen Gesundheit.
Wir danken der Stadt Wien für die Unterstützung dieses Projekts!