Die nördlichen Gemeinden im Bezirk Gorkha liegen in einer der entlegensten Regionen von Nepal, die vor allem durch fehlende Infrastruktur, benachteiligte Bevölkerungsgruppen und schwierigen Zugang gekennzeichnet sind. Die Dörfer liegen ein bis mehrere Tagesmärsche vom Ende der Straße entfernt – über steile Pfade muss alles Material dorthin getragen werden, ebenso erschwert die geographische Situation den Zugang der lokalen Bäuerinnen und Bauern zu Märkten.
Zudem lag die Region im Epizentrum des ersten, vernichtenden Erdbebens des Jahres 2015 – die PHASE-Projektgemeinden liegen teilweise nicht mehr als 10km Luftlinie vom Epizentrum entfernt. Entsprechend schwer waren die Zerstörungen, die in einigen Gemeinden, wie z.B. Keraunja, noch durch schwere Erdrutsche in der folgenden Monsunsaison weitergingen. Viele Menschen haben wegen der harten Winter bereits relativ rasch ihre Häuser wieder aufgebaut – allerdings oft aus Material- und Ressourcenmangel nicht erdbebensicher, sondern in derselben traditionellen Bauweise wie vorher. Die einzige Verbesserung ist, dass sie meist statt der alten Dächer aus schweren Steinplatten Wellblechplatten verwendet haben – zwar nicht so „hübsch“, aber wesentlich weniger tödlich, wenn das Haus einstürzt.
PHASE ist seit 2008 in der Region aktiv – zunächst vor allem in den nördlichsten Gemeinden, im Zuge einer logistisch motivierten Projektkonsolidierung im Jahr 2017 zog sich PHASE Nepal schließlich auch aus Chumchet und Sirdibas zurück. Die Projekte dort wurden von einer anderen NGO übernommen und weitergeführt. PHASE Nepal arbeitet derzeit in drei Gemeinden östlich des Budi Gandhaki, die nicht an den Touristenrouten zum Manaslu liegen und daher wenig Möglichkeiten für ein Zusatzeinkommen haben.